Machen wir uns doch nichts vor: Wenn man Batman ist, kann man als Mitternachtsdetektiv und Beschützer Gotham Citys eigentlich nur von einer Person aufgehalten werden. Und diese Person ist weder der Joker, noch der Riddler, der Pinguin oder wer auch immer sonst noch durch Gothams Unterwelt kreucht und fleucht. Nö. Die einzige Person, die Batman wirklich effektiv in die Schranken weisen kann, sollte es dereinst einmal nötig werden, ist der maskierte Rächer selbst. Und für den Fall, dass sich diese Notwendigkeit einmal ergeben sollte, hat Batman einen Failsafe erschaffen. Und dieser wird nun aktiv. Vorhang auf für den ersten Band der Failsafe-Saga von Eisner-Award-Gewinner Chip Zdarsky, gezeichnet vorwiegend von Jorge Jimenez!
Die Wikipedia erklärt es uns wie folgt: „Fail-safe (fail in a safe way, englisch für „auf gefahrlose Weise versagend“ oder „sicher trotz Fehler“, zusammengesetzt aus fail, ‚ausfallen‘ und safe, ‚gefahrlos‘) bezeichnet die Eigenschaft eines Geräts oder einer Anlage, im Fall eines Defekts auf eine Weise auszufallen, die keine gefährliche Situation entstehen lässt.“
Das heißt also im Falle Batmans: Wenn dieser gegen seine größten Grundsätze verstößt und wissent- bzw. willentlich Menschen tötet, wird dieses Failsafe-Protokoll aktiviert und Batman aufgehalten. Idealerweise ohne, dass weiterer Schaden entsteht. Dies wiederum passiert in Gestalt eines unaufhaltsamen Kampfroboters, in den Batman all sein Wissen, all sein Können investiert hat. Herausgekommen ist dabei eine Maschine, auf die jeder Terminator neidisch wäre. Denn Failsafe hat keine Schwachstellen. Das Material besteht aus Zeugs, an dem sich selbst Superman die Zähne ausbeißt. Die KI ist mit dem ganzen Wissen Batmans gefüttert und selbstlernend. Heißt also: Sollte Failsafe aktiv werden, um den Dark Knight auszuschalten, hat dieser ganz schlechte Karten. Vorsichtig gesagt. Und wie Ihr anhand des Titels des vorliegenden Comics sicher erahnen könnt, ist Failsafe aktiviert worden.
Wie kam es dazu? Nun, im Prinzip ist Batman dem Pinguin, der es auf die Reichen und Mächtigen der Stadt abgesehen hat, auf den Leim gegangen. Im Krankenhaus liegend bringt sich dieser mit einer Zyanidkapsel um. Selbstverständlich gibt es Zeugen, die aber die Vorgeschichte nicht kennen und nicht gewahr wurden, dass Batman hier noch retten wollte, was zu retten ist. Somit wird er des Mordes am Pinguin verdächtig. Ergo: Verstoß gegen Batmans eisernste Prinzipien. Ergo: Failsafe wird aktiviert. Und dieser fackelt nicht lange und hat Batman binnen kurzer Zeit das erste Mal zu Brei geprügelt. Guter Rat ist jetzt teuer; selbst Batmans Verbündete Robin, Nightwing oder seine Bros von der Justice League können nichts gegen Failsafe ausrichten …
Holla die Waldfee! Was für ein wilder Ritt und maximal gelungener Auftakt! Zdarsky und Jimenez fackeln nicht lange und konfrontieren Batman mit einer Bedrohung, die er nicht nur scheinbar nicht stoppen kann, sondern die er überdies auch noch selbst geschaffen hat. Und wenn selbst die Gang von der Justice League nebst Superman nichts gegen Failsafe ausrichten kann, dann ist Kacke at the Dampf, wie es so schön heißt. Der Versuch, dieses quasi frankensteinische Monster aufzuhalten, versetzt Gotham nicht nur in einen Lockdown (nicht nur hier weicht Failsafe von der Definition der Wikipedia ab) unter der Herrschaft diverser Failsafe-Kopien, die allesamt nach der Fledermaus Ausschau halten, sondern führt Batman auch bis auf den Mond. Sturzflug nur im Bat-Anzug auf die Erde inklusive!
Zdarsky und Jimenez wollten scheinbar einen sehr temporeichen, adrenalingeschwängerten Action-Blockbuster kreieren. Und was soll ich noch sagen, außer: Sie haben auf allen Ebenen abgeliefert! Das Ding ist von der ersten bis zur letzten Seite mega spannend. Das hat nicht den allergrößten Tiefgang, der je in einer Batman-Story serviert wurde, ist aber durchweg unterhaltsam. Und die Bilder stehen der Action in nichts nach. Tolle Posen, dynamische Strichführung, keine übertriebenen Proportionen, überzeugende Mimik und Gestik und dazu die lebhafte, leuchtende Farbgebung – es ist ein Kracher, der so auch als Film gewiss eine gute Figur abgegeben hätte. Klare und deutliche Empfehlung an alle Batman-Fans allgemein und im Besonderen für diejenigen, die wissen möchten, wie der Pinguin in Tom Kings famoser „Pinguin“-Serie in Metropolis gelandet ist …

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