Vieles, aber sicher kein Pflichtkauf: Marvel Must-Have – Thunderbolts: Heftige Gegenwehr
© Panini Comics

Vieles, aber sicher kein Pflichtkauf: Marvel Must-Have – Thunderbolts: Heftige Gegenwehr

Auch wenn die Thunderbolts mittlerweile aus dem Kino und somit im Prinzip schon wieder ein Stück weit aus der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verschwunden sind: Für Panini Comics war das (Anti-)Superheldenteam ein Thema. Aus naheliegenden Gründen. Und natürlich soll auch die Marvel Must-Have-Reihe entsprechend bedient werden. Daher ist unser Thema hier und heute: Marvel Must-Have – Thunderbolts: Heftige Gegenwehr. Schon manches Mal habe ich mir die Frage gestellt, was diese oder jene Story dafür qualifiziert hat, zum Must-Have geadelt zu werden. Und um direkt mit der Tür ins Haus zu fallen: Die Frage hat mich selten so beschäftigt wie in diesem Fall.

Die von Daniel Way geschriebene und Steve Dillon gezeichnete Story führt die Thunderbolts, die hier namentlich gar nicht als solche in Erscheinung treten, wenig überraschend auf eine superduper geheime Mission. Die Thunderbolts bestehen in diesem Fall aus dem PunisherElektraDeadpool und Agent Venom unter der Leitung von Red Hulk. Das ist eine ziemlich wilde Mischung und hat mit den Thunderbolts, wie wir sie zuletzt im Kino erleben konnten. Die Mission führt die Truppe in ein fernostasiatisches Land, um einen rücksichtslosen Diktator, der im Besitz von Gamma-Waffen ist, zu stürzen. Und nebenbei will General Ross, zwischendurch bekanntlich zu jener roten Variante seiner persönlichen Nemesis mutiert, noch irgendwem aus irgendwelchen Gründen das Licht ausknipsen. Der PunisherDeadpoolElektra und Agent Venom haben also jede Menge Möglichkeiten, ihren persönlichen Bodycount in die Höhe zu treiben. Was sie auch auf ziemlich blutige Weise tun.

Ganz ehrlich, Leute, ich bin ziemlich ratlos. Nicht nur, dass diese Story kein wirkliches Ende hat, sondern so wirkt, als sei sie nur der Auftakt für Nachfolge-Action gewesen, nö, sie ist auch noch ziemlich Banane. Red Hulk will Blut sehen, die anderen Thunderbolts (wie und warum sie dieser Gruppierung angehören, weiß ich genauso wenig wie Ihr, wenn Ihr mit diesem Buch durch seid) sollen dabei als willfährige Erfüllungsgehilfen dienen. Alles an diesem Ding wirkt konstruiert. Diese Storyline um Red Hulk. Dieses Konstrukt mit diesem Diktator und dessen Gamma-Gemache. Nichts hier ist irgendwie schlüssig, irgendwie unterhaltsam oder gar irgendwie gut. Auf mich wirkt das so, als seien die Verantwortlichen an Daniel Way herangetreten und hätten ihm spontan auferlegt, schnell mal eine Thunderbolts-Story in die Welt zu rotzen – und dieser mit der Aufgabe latent überfordert. Ich lasse mich selten und nur sehr ungern zu so einer Aussage hinreißen, aber manchmal muss man Dinge benennen, wie sie sind. Aber diese Story ist Müll.

Die Zeichnungen von Steve Dillon, die hier dank der Farbgebung sehr einfach wirken, machen es nicht besser. Klar, die drastische Gewalt hat er entsprechend umgesetzt, aber mal ehrlich: Reicht das schon, um einen Comic als „gut“ zu qualifizieren? Ich würde sagen: nein. Alles an diesem Comic wirkt lieblos und wie mit der heißen Nadel gestrickt. Und wie man in Magdeburg sagt: Husch, husch, erjibt Pfusch.

Um das jetzt hier mal abzukürzen: Was diese Story in Augen der Paninis dazu qualifiziert, ein „Marvel Must-Have“ zu sein, entzieht sich leider komplett meinem Verständnis. Mäßige Zeichnungen, eine konfuse und wenig aufregende Story, Charaktere, die bis auf Deadpool und Punisher wenig überzeugend agieren … ach, es klemmt einfach an allen Ecken und Enden.

Marvel Must-Have – Thunderbolts: Heftige Gegenwehr ist vieles, aber ganz sicher kein Pflichtkauf.

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Roman Jasiek

Hi, ich bin Roman! Ich bin ein Kind der 80er und schreibe seit Ende der 1990er-Jahre Dinge ins Internetz. Mein Herz schlägt für Musik, Comics, Collectibles, Essen, Reisen, Wandern und meine Lieblingsmenschen. Ich lebe und arbeite in Gardelegen.