Dem Star-Wars-Universum mangelt es nicht an Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen. Immer wieder finden Kreativteams Wege, neue Erzählungen vor, nach oder auch während bekannter und bereits hinreichend durcherzählter Ereignisse zu platzieren. Die eine Geschichte spielt dann beispielsweise fünf Jahre vor den Ereignissen von diesem und jenem, die andere 10 Jahre danach. Und so weiter. Die Schlacht von Jakku, eine neue Comicreihe aus dem Hause Panini, die auf drei Bände ausgelegt ist, knüpft an die Ereignisse der Schlacht von Endor und somit an Die Rückkehr der Jedi-Ritter an. Und zwar unmittelbar: Der Todesstern ist gerade vom Himmel des Waldmondes Endor geballert worden und Darth Vaders Leichnam noch nicht komplett verglommen. Aber, und da hat der Comic eine sehr richtige Aussage getroffen, Kriege enden nicht mit einem Knall. Sie lodern noch vor sich hin, verglühen vielleicht – oder werden neu entfacht.
Es wäre natürlich kein Star-Wars-Comic geworden, würde sich die einstige Rebellion, die nun vor der schwierigen Aufgabe der Gründung einer neuen Republik steht, nicht auch von einer neuen Gefahr bedroht werden. Wobei, so neu ist die Bedrohung nicht. Es ist immer noch das Imperium, mit dem es Luke Skywalker und seine Freunde hier zu tun bekommen. In dem entstandenen (buchstäblichen) Machtvakuum, das der Tod von Imperator Palpatine und Darth Vader hinterlassen hat, finden sich ganz schnell neue finstere Gestalten, welche sich die Niederlage des Imperiums nicht eingestehen wollen.
Moff Ubrik Adalhard ist einer von ihnen. Schon als Kind schloss er sich dem Imperium an und arbeitete sich, getrieben von maßlosem Ehrgeiz und gepaart mit nicht minder maßloser Grausamkeit, ganz nach oben. Die Vergasung eines kompletten Planeten brachte ihm nicht nur Aufmerksamkeit und Respekt von Darth Vader ein, sondern auch einen eigenen Sektor, den er mit eiserner Faust regiert. Und dieser Adalhard sieht es überhaupt nicht ein, das weiße Fähnchen zu schwingen und die Kapitulation zu erklären. Ganz im Gegenteil. Zusammen mit diversen Figuren aus der ganovischen Unterwelt schmiedet er Pläne, das zarte Pflänzchen „Neue Republik“ noch an der Wurzel herauszureißen, ehe es erblühen kann. Unter anderem Luke Skywalker rückt ihm daher auf die Pelle, bis dato unwissend, dass sich Adalhard noch weitere, sehr viel mächtigere Unterstützung gesucht hat, als ein paar versprengte Gewürzschmuggler …
Die von Alex Segura geschriebene Story und von Leonard Kirk und Phil Noto geschriebene Story bietet klassische Star-Wars-Action. Luke, Leia und wie sie alle heißen stehen, es könnte gar nicht anders sein, einem fiesen Möpp gegenüber, und die Situation lässt sich nur durch jede Menge Weltraum- und Lichtschwertkämpfe und noch viel mehr Pew! Pew! Pew! lösen. Soweit, so klar. Erwartet man möglicherweise aber auch von einem Comic, der in einer Galaxie weit, weit entfernt angesiedelt ist. Das liest sich gut weg, dank des überschaubaren Umfangs von gerade mal rund 100 Seiten ist man da auch fix mit durch. Die Bilder gehen zudem auch in Ordnung. Nicht die schönsten, dennoch kommt die nötige Dynamik dank abwechslungsreicher Perspektiven durchaus gut rüber. Für meinen Geschmack hätte die Tusche etwas weniger markant, dafür aber gerne etwas feiner ausfallen können. Dies ist aber kein wirklicher Kritikpunkt, sondern nur eine persönliche Präferenz.
Was den neuen Oberbösewicht Adalhard angeht: Jener tritt nach Vader, dem Imperator und Großadmiral Thrawn in ganz schön große Fußstapfen. Wenig überraschend versucht das Kreativteam, Adalhard als noch größeres Arschloch zu präsentieren, als es die vorgenannten gewesen sind. Es bleibt abzuwarten, ob es diesem Moff gelingen wird, ähnlich bleibenden Eindruck zu hinterlassen und in die Annalen der populärsten Bad Guys im Star-Wars-Universum einzugehen. Nach dem ersten Band bin ich noch skeptisch, ehrlich gesagt.
Dennoch: Als Auftakt einer neuen Erzählung mit den klassischen Figuren taugt Die Schlacht von Jakku allemal, zumal hier ein Ereignis beleuchtet wird, das bis in die dritte Filmtrilogie hinein nachwirkt. Ich habe es gerne gelesen und bin gespannt, wie es weitergeht.

Wenn Dich dieser Artikel neugierig gemacht hat, kannst Du den Comic über nachfolgenden Link direkt bestellen. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Es ist eine geringe Provision, die mir hilft, die Kosten für den Betrieb dieses Blogs etwas aufzufangen. An den Preisen ändert sich für Dich dadurch nichts. Vielen Dank! 🫶