Nachdem die (Uncanny) X-Men mit neuen Serien gestartet sind, war es nur folgerichtig, dass der wohl berühmteste X-Mann auch mit neuen Abenteuern loslegt. Nicht, dass es in der letzten Zeit einen Mangel an Comics rund um Logangegeben hätte, dennoch: Eine neue Serie schadet ja nicht. Daher ohne weitere Umschweife: Bühne frei für den ersten Band von Wolverine, von Panini mit Ruf der Wildnis untertitelt.
Wenn eine neue Serie einer bekannten Figur an den Start geht, so passiert das für gewöhnlich auch mit der Verpflichtung eines neuen Kreativteams. Im Falle des haarigen, kleinwüchsigen Mutanten mit den ausfahrbaren Klingen sind es Saladin Ahmed (Story) und Martin Coccolo (Zeichnungen), die das Ruder übernommen haben. Beides keine Unbekannten in der Welt von Marvel.
Ihre Geschichte um den … nun ja ... temperamentvollen Logan aka Wolverine lassen sie in einer Zeit starten, in der diverse aktuellen X-Men-Titel angesiedelt sind: Das Mutantenparadies Krakoa ist nicht mehr und die X-Men sind alle rund um den Globus verstreut in dem Versuch, sich neu zu organisieren und vielleicht wieder zusammenzufinden.
Nicht so jedoch Wolverine. Der hat sich dorthin verzogen, wo alles seinen Anfang nahm: in die kanadische Wildnis. Dort jagt er mit einem Rudel Wölfe durch die eisigen Wälder, und alles könnte eigentlich ganz schön sein. Könnte.
Denn es ist nicht genug damit, dass ihm in Gestalt von Cyber ein sehr alter Widersacher auflauert, der ebenfalls in den Genuss von Adamantium-basierenden Optimierungen gekommen ist und seit ungefähr 100 Jahren Bock darauf hat, Wolverine das Leben zur Hölle zu machen. Nö. Da streunert auch noch ein Wendigo durch das frostige Unterholz. Eine Art Yeti, dereinst menschlich und nach einem Anfall von Kannibalismus dazu verflucht, weiterhin dem Menschenfleisch zu frönen. Leider überträgt sich dieser Fluch auch dann, wenn man als passives Opfer vom Wendigo gebissen wurde.
Wolverine erkennt, dass unter der pelzigen Haut des Wendigos noch der ursprüngliche Jugendliche steckt, dessen Bewusstsein sich gegen das schreckliche Schicksal zu wehren versucht. Wolverine, bekanntlich kein Unvielfraß, kann nicht anders, als dem Wendigo-Knaben helfen zu wollen. Und kaum, dass hier die ersten Erfolge sichtbar werden, taucht Cyber wieder auf. Aber irgendwie… verändert. Und das nicht nur, weil ihm Wolverine in der vorherigen Begegnung einen neuen Scheitel gezimmert hatte. Begleitet wird er von Lady Deathstrike. Die sich aber auch anders verhält, als es Logan in Erinnerung hatte. Schnell wird klar: es muss mit dem Adamantium zu tun haben. Und was ist es denn, das in Wolverines Körper steckt? Bingo!
Jau, kann man so machen. Dass das Kreativteam Wolverine zurück in die Heimat schickt und durch diesen Wendigo-Storybogen nicht das ganz große, ultimative Fass aufgemacht wird, bei dem es wieder einmal um das Schicksal der ganzen Welt geht, kommt gut. Wohin die übergeordnete Handlung mit Cyber, Lady Deathstrike und diesem Adamantium-Gemache führen wird, werden wir sehen. Der nächste Band ist für Anfang Dezember angekündigt. Der Auftakt ist inhaltlich aber prima gelungen. Spannend zu lesen, unterhaltsam und weckt definitiv Lust auf mehr.
Auch optisch gibt es nüscht zu meckern. Ganz im Gegenteil. Die Zeichnungen sind gleichermaßen filigran wie detailreich und bringen die Action gut zu Papier. Auch die Farbgebung weiß zu gefallen, gerade auf den ersten Seiten meint man zu spüren, wie die Kälte des kanadischen Winters aus den Panels kriecht. Also, wie gesagt: Kann man so machen. Wolverine-Fans kommen hier sicher auf ihre Kosten und auch alle anderen, die dem Haus der Ideen zugetan sind, können und sollten mal einen Blick riskieren.

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