Neuauflage eines bedeutenden Klassikers: Der Tod von Superman
© Panini Comics

Neuauflage eines bedeutenden Klassikers: Der Tod von Superman

Bis zur Leinwand-Reinkarnation von Superman unter der Regie von James Gunn (Guardians of the Galaxy) dauert es jetzt nicht mehr lange. Und auch, wenn ich wohl nie zu den größten Fans des Stählernen gehören werde, so bin ich auf das neue Leinwandabenteuer doch gespannt. Einerseits, weil sich Regisseur Gunn mit den Guardians-Streifen mein Vertrauen erarbeitet hat. Der wird das schon machen, denke ich. Andererseits, weil ich auch bei der Ausgangsquelle, den Comics nämlich, in jüngerer Vergangenheit ein ums andere Mal gelernt habe, dass sich mit einem vermeintlich unbesiegbaren Superwesen tolle und fesselnde Geschichten erzählen lassen.

Um eine fesselnde Geschichte, die im Prinzip schon mit dem Erscheinen vor inzwischen über 30 Jahren zum Klassiker avancierte, geht es mir heute auch – und auch darum, dass der Mann aus Stahl eben doch nicht so unbesiegbar ist. Die Rede ist von Der Tod von Superman, geschaffen von der Comic-Ikone Dan Jurgens und von Panini Comics rechtzeitig zum Superman-Jahr 2025 neu aufgelegt.

Damals™️ in den frühen 1990er-Jahren, sank der Stern Supermans in der Gunst der Leserschaft ziemlich drastisch. Zwar gehörten die vier monatlich erscheinenden Titel rund um Kryptons letzten Sohn immer noch zu den Bestsellern im Hause DC, dennoch: Die Auflage war rückläufig. Offenbar in einem Maße, dass man den Plan ausheckte, Superman sterben zu lassen. Zunächst war das nur eine spinnige Idee, aus der dann aber Tatsachen geschaffen wurden. Wir wissen inzwischen ziemlich gut, dass keine Comicfigur jemals wirklich tot bleibt, dennoch hatten die Verantwortlichen bei DC damals einen Gedanken wie: Was ist denn mit der Welt, wenn irgendwann niemand mehr einen Clark kennt? (Kudos an Enno Bunger für dieses Wortspiel, das ich mir hier mal geliehen habe.) Die Leserschaft sollte wieder zu schätzen lernen, was sie an ihrem rotblauen Strahlemann haben – und dafür musste man ihr diesen zunächst einmal wegnehmen. Auch eine pädagogische Erziehungsmaßnahme, keine Frage. In diesem Fall gab der Erfolg DC Recht.

Die in großen Teilen von Dan Jurgens geschriebene und gezeichnete Geschichte selbst ist, wenn man es streng sieht, eher semi-spannend. Ein damals noch ganz neuer, ganz, ganz fieser Möp wird eingeführt: Doomsday. Und um seinen Namen alle Ehre zu machen, metzelt sich dieses knochige Riesenmonster von dem Loch, aus dem er sich befreit hatte, quer durch die US of A, um im finalen Showdown in Metropolis dem Mann aus Stahl die Lichter auszuknipsen. Unterwegs wird nicht nur jede Menge Kollateralschaden, wie es zynisch in entsprechenden Berichten und Akten heißen würde, verursacht. Auch Teile der Justice League of America werden von Doomsday zu Klump und somit an den Rand ihres Lebens geprügelt. Am Ende ist es eben doch nur Superman, der Doomsday Einhalt gebieten kann. Und dann, in der Gewissheit, das Übel aufgehalten zu haben, seinen letzten Atemzug tut.

Mit Nebensächlichkeiten, wie etwa, wer Doomsday ist und was seine Motivation dafür ist, zu tun, was eben auf rund 180 Seiten zelebriert wird, hält sich die Story nicht auf. Das mag in den frühen 90er-Jahren ausreichend gewesen sein, um die Comicwelt zu erschüttern, nicht zuletzt des Ergebnisses wegen, empfinde ich nach heutigen Maßstäben aber doch ein bisschen dünn. Auch an den Zeichnungen mit ihren teilweise arg übertriebenen Proportionen hat durchaus der Zahn der Zeit genagt. Ja, ich weiß, dass es gerade im Superheldengenre auch heute noch keine Seltenheit ist, ein paar Schippen der Übertreibung draufzupacken. Aber hier fällt es eben irgendwie unangenehm auf. Das Ding ist alt, sieht auch so aus, aber weckt zumindest bei mir keine nostalgischen Gefühle, wie es beispielsweise immer mal wieder bei wieder aufgewärmten Storys in Paninis Marvel Must-Have-Reihe der Fall ist.

Und trotzdem: Der Tod von Superman“ist ein Klassiker, der in jede Sammlung gehört und der wenigstens einmal gelesen worden sein sollte. Und sei es nur, um den Zeitgeist der Comics jener Jahre noch einmal nachzufühlen. Des ikonischen Covers wegen. Oder weil es auch hätte sein können, dass dies tatsächlich das Ende einer Ära geworden wäre. Dank Panini hat nun die Gelegenheit nachzuholen, wer Supermans vermeintliches Ende bisher verpasst hat.

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Roman Jasiek

Hi, ich bin Roman! Ich bin ein Kind der 80er und schreibe seit Ende der 1990er-Jahre Dinge ins Internetz. Mein Herz schlägt für Musik, Comics, Collectibles, Essen, Reisen, Wandern und meine Lieblingsmenschen. Ich lebe und arbeite in Gardelegen.