Wie es hinsichtlich des Wetters in Eurem Teil der Welt aktuell aussieht, weiß ich natürlich nicht. Dort, wo ich residiere, ist es quasi von jetzt auf gleich ziemlich warm und sommerlich geworden. Und mit dem Sommer kommt auch wieder die Zeit des Jahres, in der man sich mit liebsten Menschen trifft, vielleicht zum Grillen, vielleicht um einen Tag am See zu verbringen, in jedem Fall aber, um eine gute Zeit zu haben. Und wenn sich die Sonne so langsam verabschiedet und der Tag dabei ist, der Nacht zu weichen, wird es Zeit für den ein oder anderen sommerlichen Drink. Cocktails gibt es zahlreiche und auch der ewige Klassiker Aperol Spritz geht natürlich immer. Aber wie wäre es denn mal mit einer Alternative?
Falls Ihr offen seid für neue Geschmackserfahrungen, dann lasst uns an dieser Stelle kurz mal über unseren Miami Vine(phonetische Ähnlichkeit zu DER TV-Serie der 80er-Jahre selbstverständlich nicht rein zufällig) sprechen. Zugegeben, gänzlich auf unserem Mist gewachsen ist die nicht; ich glaube, ein Artikel in der Online-Ausgabe der New York Times war es, der Nicole und mich auf die Idee brachte, die folgende Mixtur selbst mal zu probieren. Und inzwischen, so heißt es, soll vor allem TikTok voll sein mit verschiedensten Variationen.
Worum geht es? Im Prinzip ist es ganz einfach: Nehmt ein Glas Weißwein und werft ein paar Jalapeños hinein. Fertig. Das klingt vielleicht zunächst mal einigermaßen wild, ist aber bei genauerer Betrachtung so abwegig nicht. Schließlich tun wir immer schon in geschüttelten, aber nicht gerührten Wodka Martini eine Olive hinein. Kürzlich hatte ich im Eiscafé Danz in Magdeburg ein Erdbeersorbet, das mit Pfeffer angereichert wurde. Und so weiter. Beispiele von auf den ersten Blick widersprüchlichen Geschmacksnoten ließen sich zahlreich finden. Und so ist es auch mit unserem Miami Vine. Wir haben mit verschiedenen Wein- und Jalapeñosorten herumexperimentiert. Riesling, Grauburgunder, Cuvée, Muskateller, Jalapeños frisch, eingelegt oder eingelegt und ihrerseits zusätzlich mit einem Geschmack versehen.
Am Ende besteht unser Miami Vine nun aus folgenden Zutaten: Muskateller von Bree, bekommt Ihr beispielsweise bei EDEKA für Pi mal Auge 5 Euro pro Flasche. Dazu kandierte, in Scheiben geschnittene Jalapeños, in unserem Fall von Quickies. Hier gibt es zahlreiche Alternativen. Der Wein sollte aus dem Kühlschrank kommen und, weil es sich ja um einen Summer Drink handelt, zusätzlich noch mit ein paar Eiswürfeln versehen werden.
Im Ergebnis werdet Ihr ein überraschendes Geschmackserlebnis bekommen, bei dem der Charakter des Weins, für den Ihr Euch entschieden habt, grundsätzlich erhalten bleibt – zusätzlich aber durch eine milde Schärfe im Abgang sehr aufgepeppt wird. Die gezuckerten Paprikascheiben bleiben, sofern Ihr sie zerkaut, natürlich scharf, durch den Zucker wird die Schärfe aber sehr abgemildert.
Nicht so gut funktioniert haben für uns frische, nicht eingelegte Jalapeños, die in Salzlake eingelegten und vor allem sauren ohnehin nicht, und auch nicht jede Weinsorte harmoniert mit den scharfen Scheißerchen. Als Faustregel würden wir festhalten wollen: halbtrocken bis leicht lieblicher Weißwein (Muskateller, Cuvée) und die Schoten schön scharf, gerne gezuckert.
Für Miami Vine braucht Ihr:
- 1 Flasche weißen Muskateller (Bree oder Ähnliches, funktioniert auch mit alkoholfreiem Wein)
- gezuckerte Jalapeños in Scheiben (Quickies oder Ähnliches)
- pro Weinglas zwischen 1 und 5 Scheiben Jalapeños – je mehr, umso intensiver wird das Geschmackserlebnis, bedenkt aber bitte Eure Schärfe-Toleranz. Es sind immer noch Chilischoten!
- ein paar Eiswürfel
- einmal kurz umrühren und dann ab in die Abendsonne und genießen!
Wir sind nach einigen Versuchen bei dieser Konstellation gelandet und haben das in der jüngeren Vergangenheit schon ein paar Mal genossen. Und daher ist Miami Vine unser Summer Drink für Hot Chicks & Cool Guys. Cheers! 🥂
