Krieg in den Sternen: Batman – Ferne Welten
© Panini Comics

Krieg in den Sternen: Batman – Ferne Welten

Es ist ja nicht so, als sei Batman im Laufe der Jahrzehnte nicht schon in jede denkbare (und undenkbare) Situation geworfen worden. Gerade wenn es um Crossover ging, war so manche … nun ja, zumindest denkwürdige Situation dabei. Spontan kommen mir die Begegnung der Fledermaus mit Sherlock Holmes in den Sinn, mit den Teenage Mutant Ninja Turtles oder dem Weihnachtsmann gar. Und nicht selten war der Einsatz des Mitternachtsdetektivs nicht nur auf das gute, alte Gotham City beschränkt. Gerade mit seinen Mates von der Justice League war Batman mal hier, mal da und manches Mal auch im All. Ins All führt es den Dunklen Ritter auch in Batman – Ferne Welten. Kein Crossover, dennoch irgendwie denkwürdig.

Wir schreiben das Jahr 1 anno batsi. Bruce Wayne ist erst seit gut einem Jahr in dem nur allzu bekannten Fledermauskostüm unterwegs, um Gothams Unterwelt das Fürchten zu lehren. Mit gerade mal einem Jahr Berufserfahrung sieht er selbst ein, dass er noch einiges zu lernen hat. Man kennt es ja aus diesem real life, diesem sogenannten: Erst nach der Ausbildung im wirklichen Berufsleben angekommen, fängt das wahre Lernen an. Und das Sammeln von Erfahrungen. Batman, stets bemüht, ergreift natürlich jede Gelegenheit, mehr zu lernen. Auch wenn ihn sein Bestreben ins All, Millionen Lichtjahre vom heimeligen Kamin in der Bathöhle entfernt, führt. Und somit direkt in die Gefangenschaft einer dubiosen Bergbaugesellschaft, die, auch das kennt man, mit Angst und Schrecken die Galaxis terrorisiert. Es gilt das Recht des Stärkeren. Gar nicht mal so gut für die Bande außerirdischer Klein- und Großganoven, dass sie ihre Rechnung ohne Brucens Ambitionen gemacht haben …

Die von Autor Jason Aaron und Zeichner Doug Mahnke inszenierte Story ist im besten Sinne eine klassische Space Opera, ein wenig erinnernd an den Klassiker Outland mit Sean Connery in der Hauptrolle. Batmans Kampf gegen Aliens aller Art bis zu den Bossen des Bergbau-Syndikats ist unterhaltsam, allerdings nicht notwendigerweise spannend. Denn, machen wir uns nichts vor, da diese Story nicht mit DCs Black Label versehen wurde, waren die kreativen Möglichkeiten eventuell etwas eingeschränkt. Und dass Batsy nicht da oben zwischen den Sternen versauern wird, das ahnt man bereits ganz spoilerfrei, noch bevor man die erste Seite gelesen hat.

Es ist nicht die überragendste Story im Batman-Universum, die ich je zu lesen bekommen habe, freilich aber auch nicht die schlechteste. Batman – Ferne Welten hat seine Momente und durchaus ein paar interessante Randfiguren, die gerne noch einmal eine spätere Anschlussverwendung finden dürften. Gerne auch, um beispielsweise auf ein nur allzu bekanntes Katzenweib zu treffen. Die Bilder gehen definitiv in Ordnung; sie bringen nicht nur das notwendige Tempo überzeugend aufs Papier, auch das Design der Kreaturen sowie des – im Theater würde man sagen – Bühnenbilds gehen klar. Ich habe einige Tage darüber nachgedacht, was es wohl war, das mich „so sehr“ gestört hat, dass ich diesen Artikel nicht die Arme hochreißend und „Hurra!“ schreiend beende. Jetzt weiß ich es.

Dafür dass Batman hier erst im zweiten Jahr als Mitternachtsdetektiv unterwegs ist, wirkt er mir schon viel zu abgebrüht. Seine Ausrüstung viel zu over the top. Der braucht doch nichts mehr lernen, der kann und hat doch schon alles. Da gab es in der Vergangenheit andere Comics, in denen das überzeugender ausgearbeitet wurde. Mag sein, dass ich hier gerade Erbsenzählerei auf Weltkasse-Niveau, aber solche Details können mich aus der Erzählung rausreißen. Wen das nicht stört und wer darüber hinaus auf der Suche nach einer Story ist, in der unsere Fledermaus in ein relativ unverbrauchtes Setting geworfen wird: Batman – Ferne Welten ist möglicherweise ein Treffer.

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Roman Jasiek

Gardelegen, Germany
Hi, ich bin Roman! Ich bin ein Kind der 80er und schreibe seit Ende der 1990er-Jahre Dinge ins Internetz. Mein Herz schlägt für Musik, Comics, Collectibles, Essen, Reisen, Wandern und meine Lieblingsmenschen. Ich lebe und arbeite in Magdeburg.