Hier macht man nüscht falsch: Thunderbolts – Das Böse im Visier
© Panini Comics

Hier macht man nüscht falsch: Thunderbolts – Das Böse im Visier

Der jüngste Ableger des scheinbar ewig expandierenden Marvel Cinematic Universe, Thunderbolts*, scheint ja bei Fans und Kritikern ganz gut wegzukommen. Was eigentlich fast schon ein bisschen erstaunlich ist, da sich diese Truppe im Prinzip nur aus Sidekicks und Randfiguren zusammensetzt. Ich selbst werde in naher Zukunft noch nicht in den Genuss des Films kommen, da ich beschlossen habe, everything MCU noch einmal in chronologischer Reihenfolge zu kucken. Gerade bin ich in Phase 2 angekommen. Und bei dem mir zur Verfügung stehenden Zeitbudget werden wohl die nächsten beiden Avengers-Filme die Leinwand erobert haben, bis ich so weit bin. Den Bedarf an Thunderbolts-Action kann ich (und somit könnt Ihr das auch) dank Panini Comics mit diverser Comicliteratur stillen, die angesichts des Films vom Stuttgarter Comicverlag in diesen Tagen und Wochen veröffentlicht wird bzw. wurde. So zum Beispiel auch mein heutiges Thema: Thunderbolts – Das Böse im Visier, ein in sich geschlossener Einzelband.

Die Thunderbolts in diesem Comic setzen sich zusammen aus Sharon CarterRed GuardianWhite und Black Widow (letztere hier schon in Personalunion mit einem Venom-Symbionten), Shang-ChiJohn Walker alias U.S. Agent und die Contessa, angeführt vom Winter Soldier Bucky Barnes. Und Bucky hat eine Mission, wegen der er diese illustre Truppe um sich schart. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist es sein Ansinnen, dem ollen Obernazi Red Skull ein für alle Mal den Garaus zu machen. Der Red Skull ist in Latveria untergetaucht, bekanntlich jener (fiktive) Staat, der sich irgendwo auf dem Balkan zwischen UngarnSerbien und Rumänien befindet. Und der vor allem von einem gewissen Victor von Doom regiert wird. Der aber weiß scheinbar gar nichts von dem Untermieter seines Landes. Und wie der das so finden könnte, in einen Konflikt einer B-Klasse-Heldentruppe hineingezogen zu werden, bleibt abzuwarten …

Die in diesem Einzelband integrierte Hauptstory, quasi „Man on a mission“, ist durchaus unterhaltsam. Dass sich die Thunderbolts auf ihrem Weg zum roten Totenkoppe unter anderem mit einer Art Godzilla prügeln – natürlich erst, nachdem auch Bucky Barnes dank eines Klunkers aus der Sammlung von Shang-Chis Familienerbstücken ebenfalls zu stattlicher Größe angewachsen – ist ein bisschen albern, tut aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Tatsächlich unterstreicht das sogar den „ich hol mir mal noch einen Eimer Popcorn“-Effekt dieses Büchleins. Auf der anderen Seite ist die Story sogar in einem kleinen Moment sehr weitsichtig. Irgendein Faschist-Statist erklärt nämlich einem anderen: „[…] Ich denke, die Zukunft des Faschismus liegt in Kryptofinanzen.“ Ich möchte jetzt nicht nach Amerika und die aktuelle Entwicklung dort schielen, aber … wobei. Doch. Genau das möchte ich. Hier hat das Autorenduo Collin Kelly und Jackson Lanzing einen unerwartet treffenden Kommentar geliefert und schon wieder frage ich mich, welche Auswirkungen die aktuelle Situation drüben in den Staaten auf Comics allgemein und besonders Marvel haben werden. Wir werden es erleben, schätze ich.

Die dem Band beigefügte zweite Kurzgeschichte, in der Bucky irgendwelche Akten aus den riesigen Klauen von Wilson Fisk zu erbeuten versucht, hätte nicht notwendigerweise in diesem Buch stattfinden müssen. Es ist ein Tie-In zum Devil’s Reign-Event, hat für die Thunderbolts, um die es hier aber nun einmal primär geht, keinen Mehrwert. Da dieser Band aber insgesamt nur rund 130 Seiten Umfang hat, wäre das ansonsten vermutlich einfach wirklich zu wenig gewesen für die üblichen Softcover-Formate aus dem Hause Panini. Wer weiß. Reiner Spekulatius meinerseits. Dafür sieht die Story zeichnerisch deutlich schicker aus als das eigentliche Thunderbolts-Abenteuer, aber auch das kann sich sehr wohl sehen lassen.

Um diesen Text nicht noch weiter in die Länge zu ziehen: Mit der Anschaffung von Thunderbolts – Das Böse im Visier macht man nüscht falsch, denke ich. Vor allem und ganz besonders dann, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, zu jenem Teil der comiclesenden Bevölkerung gehört, welche die Avengers-Sidekicks bisher nicht so richtig auf dem Schirm hat(te).

© Panini Comics
SPONSORED

Wenn Dich dieser Artikel neugierig gemacht hat, kannst Du den Comic über nachfolgenden Link direkt bestellen. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Es ist eine geringe Provision, die mir hilft, die Kosten für den Betrieb dieses Blogs etwas aufzufangen. An den Preisen ändert sich für Dich dadurch nichts. Vielen Dank! 🫶

Bei Amazon.de kaufen

Roman Jasiek

Hi, ich bin Roman! Ich bin ein Kind der 80er und schreibe seit Ende der 1990er-Jahre Dinge ins Internetz. Mein Herz schlägt für Musik, Comics, Collectibles, Essen, Reisen, Wandern und meine Lieblingsmenschen. Ich lebe und arbeite in Gardelegen.