Gründlicher Einblick in den Mega-Hype: Long Live – Der ultimative Leitfaden zum Fandom von Taylor Swift
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Gründlicher Einblick in den Mega-Hype: Long Live – Der ultimative Leitfaden zum Fandom von Taylor Swift

Das Phänomen Taylor Swift ist ein Kuchen, von dem nicht zuletzt in der Verlagsbranche so einige Teilnehmer ein paar Krümel abbekommen möchten. Geht man mal durch größere Buchhandlungen, so wird man in der entsprechenden Abteilung mit Literatur und sonstigem Tand rund um einen der größten Popstars, die die Welt je gesehen hat, förmlich erschlagen. Und selbst die kleinsten Buchläden haben oft das ein oder andere Buch, das sich mit Leben und Wirken der Sängerin befasst, in der Auslage. Es überrascht daher wohl nicht auch nur im Entferntesten, dass auch Panini, hier im Blog allermeist Thema der zahlreichen Comics wegen, mit der Kuchengabel anrückt und seit Ende März ein entsprechendes Büchlein im Programm hat. Long Live – Der ultimative Leitfaden zum Fandom von Taylor Swift heißt es, und ich, selbst immer noch einigermaßen frisch gebackener Swiftie, möchte nun der Frage auf den Grund gehen: Benötigt man das?

Geschrieben wurde das rund 190 Seiten umfassende Buch von Nicole Pomarico, den Angaben des Verlags nach US-amerikanische Entertainment-Redakteurin, Promi-Interviewerin und Popkultur-Fanatikerin. Und den eigenen Angaben der Autorin zufolge auch seit 2006 Fan von Taylor Swift – oder eben Swiftie, wie Fans der Sängerin genannt werden bzw. sich selbst bezeichnen.

Pomarico zeichnet in diesem Buch den Weg nach, den Taylor Swift gegangen ist. Von der Veröffentlichung des Debütalbums bis hin zur Eras Tour und dem letzten Album, The Tortured Poets Department. Um der Sache eine persönliche Note zu verleihen, ergänzt die Autorin das Buch mit Anekdoten aus ihrem eigenen Leben. Von der Hochzeit bis zur Geburt ihres Kindes und wie die Musik von Taylor Swift sie in jeder Phase ihres Lebens, in jeder Ära quasi, begleitet hat. Und schafft damit eine Verbindung zu anderen Swifties. Denn die meisten Menschen, die noch rätseln, was es mit dem Phänomen Taylor Swift auf sich hat, haben diese in Worten nur schwer bis gar nicht zu beschreibende Verbindung der Swifties untereinander noch nicht erkannt oder erlebt. Der Besuch eines Konzerts oder das Folgen auf Social Media tragen übrigens zum Verständnis bei.

Wer sich schon lange zu den Swifties zählt, wird in diesem Buch vermutlich nicht sonderlich viel Neues erfahren. Wer aber noch nicht so lange dabei ist oder tatsächlich ein ehrliches Interesse daran hat, verstehen zu wollen, erfährt hier beispielsweise von frühen Kommentaren der Sängerin auf MySpace, die ihr inzwischen peinlich sein sollen, sie aber nur zusätzlich menschlich wirken lassen. Außerdem liest man Details über die Easter-Eggs, die sie gerne in ihrer Musik und/oder auf Social Media verteilt, von dem Knatsch zwischen ihr und dem komplett durchgeknallten Kanye West (heute ja nur noch Ye und glühender Anhänger von Nazi-Devotionalien) und seiner Kardashian-Braut und natürlich von dem toughen Auftreten gegenüber den großen Playern in der Musikindustrie. So zog sie 2014 ihren kompletten Musikkatalog von Spotify ab (Rückkehr erst 2017). Und auch mit Apple Music legte sie sich an. Die drei kostenlosen Probemonate, die der Computergigant damals anbot, sollten auch für die Musikschaffenden bedeuten, dass sie in der Zeit keine Entlohnung für die anfallenden Streams bekommen. Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, die auch Taylor Swift als solche empfunden hat. Long story short: Bei Apple hatte man ziemlich schnell ein Einsehen und änderte das Geschäftsgebaren entsprechend.

Das Buch ist randvoll mit solchen Erzählungen, die immer wieder die Frage aufwerfen: Wie kann man denn bitte Taylor Swift nicht toll finden? Aufgelockert wird der Text durch Einwürfe wie: das passende Outfit für die jeweilige Ära. Ich gebe zu, dass ich diesbezüglich nicht die Zielgruppe bin, verstehe aber natürlich, dass so etwas in so einem Buch wohl auch einfach dazugehört.

Nicht ganz so glücklich bin ich mit dem Lesefluss. Der Text liest sich manchmal so, als hätte man ihn nur durch ein Übersetzungstool wie DeepL gejagt. Entweder das, oder die für die deutsche Übersetzung zuständige Person hat nicht die gleiche Leidenschaft für das Thema aufbringen können wie die Autorin im Original. Ich möchte nicht behaupten, die Übersetzung sei schlecht. Aber als Mensch mit einem Gespür für feine Texte habe ich hier keinen richtigen Zugang gefunden. Vielleicht hat das Ausgangsmaterial nicht mehr hergegeben, vielleicht hätte aber auch mehr Hingabe beim Lektorat Wunder gewirkt. Es ist nicht auszuschließen, dass das aber auch nur mein ganz persönliches Empfinden ist.

Kommen wir mal zurück zur Ausgangsfrage. Als beinahe noch „Neu-Swiftie“ hatte ich einige Aha-Erlebnisse bei der Lektüre des Buches, hauptsächlich in den Passagen, in denen es um die Menschlichkeit und Nahbarkeit dieses Megastars ging. Wer schon Ewigkeiten dabei ist, wird hier vermutlich keinen allzu großen Erkenntnisgewinn mehr haben. Und daher richte ich meine Empfehlung auch an einen klar definierten Personenkreis: Swifties, die eben noch nicht alle relevanten Informationen aufgesaugt haben. Und besonders auch an Menschen, die verstehen wollen, warum Taylor Swift für so viele Menschen so viel mehr ist als nur eine Musikerin mit unfassbarem Erfolg. Dass das Buch damit wohl nicht zwingend über ein Alleinstellungsmerkmal verfügt, steht freilich auf einem anderen Blatt.

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Roman Jasiek

Magdeburg, Germany
Hi, ich bin Roman! Ich bin ein Kind der 80er und schreibe seit Ende der 1990er-Jahre Dinge ins Internetz. Mein Herz schlägt für Musik, Comics, Collectibles, Essen, Reisen, Wandern und meine Lieblingsmenschen. Ich lebe und arbeite in Magdeburg.