Es knallt: Das grausame Finale von Tom Kings Pinguin steht dem ersten Band in nichts nach!
© Panini Comics

Es knallt: Das grausame Finale von Tom Kings Pinguin steht dem ersten Band in nichts nach!

Im August brachte Panini Tom Kings Pinguin-Serie an den Start. Wie die meisten Veröffentlichungen aus dem Hause DC der Initiative Dawn of DC untergeordnet, präsentierte sich der meisterhaft geschriebene und inszenierte Aufschlag als gnadenloser, hoch spannender Thriller um Gothams wahren Verbrecherkönig. Angedacht war ursprünglich, Kings Lauf zu einer fortlaufenden Serie werden zu lassen. Mittlerweile ist klar: Mehr als eine Maxi-Serie ist es (leider?) nicht geworden, daher ist mit dem nun vorliegenden zweiten Band von Der Pinguin bereits das Finale erreicht. Ich vermute stark, es ist kein Spoiler, wenn ich schon jetzt verrate, dass der zweite Band in allen Belangen noch ein paar Schippen drauflegt, oder?

Der Pinguin ist wieder in Gotham, um im Auftrag einer zwielichtigen Agentin der US-Regierung die Macht über die Unterwelt an sich zu reißen. So viel wissen wir schon aus dem vorherigen Band. Was wir bis zum Erscheinen jenes Comics vermutlich nicht wussten: Der Pinguin ist möglicherweise nur deshalb an der Spitze angekommen, weil Batman ihn hat gewähren lassen. Die Fledermaus und der Wasservogel hatten nämlich über Jahre einen, nun ja, zumindest fragwürdigen Deal. Für Informationen über andere Verbrecher*innen hat Batman den Pinguin regelmäßig vom Haken gelassen. Diesen Vorteil hat jener wiederum genutzt, um sich ein Imperium zu schaffen. Dieser Deal jedoch hat scheinbar keinen Bestand mehr, zumal seine eigenen Kinder, die Zwillinge Aiden und Addison, längst die Kontrolle über die Iceberg Lounge und somit das Zentrum der Macht, an sich gerissen haben. Dann ist da auch noch der Riddler, dem es nicht so richtig schmeckt, dass der Pinguin aus Metropolis zurückgekehrt ist. Da ist die Force of July, die im letzten Band rekrutierte Bande aus C-Liga-Superhelden, die inzwischen auch einen nervösen Zeigefinger hat. Und mittenmang natürlich Batman, der das zu erwartende Blutbad zu verhindern versucht …

Das, was ich über den ersten Band schrieb, ließe sich auch 1:1 auf den zweiten übertragen: knallhart, grausam, irre spannend. Tom King lässt seine Interpretation des Pinguins keine Gnade kennen. Dass der Mann in diesem düsteren Gangster-Thriller über Leichen geht, war zu erwarten. Dass er dabei auch vor der eigenen Familie nicht zurückschreckt, möglicherweise auch. Überraschend bis schockierend ist es dennoch. Bei Comics, auf denen der Name Tom King als Autor aufgedruckt ist, verhält es sich inzwischen so wie mit Büchern aus dem Diogenes Verlag. Die kann man einfach blind kaufen, ganz gleich, was das Thema ist. Der Inhalt wird schon gut sein. Und so ist es auch beim finalen Band vom Pinguin. Wie gehabt sehr textlastig, wie (ich möchte schon fast sagen:) üblich aus der Innenperspektive aller Akteure geschildert und vor allem: richtig guter Stoff!

Zusammen mit den Bildern Rafael De Latorres ergibt sich ein fast schon filmhaftes Comicerlebnis, das sicherlich nicht nur in der Welt der Fledermaus zum Besten gehört, das man im Jahr 2024 zu lesen bekommen hat. Ich möchte noch einmal auf das Wörtchen „leider“ zurückkommen, das ich an den Anfang dieses Textes gestellt hatte, mit der Feststellung, hier schon das Finale der Pinguin-Erzählung zu erleben. In der Tat ist es einigermaßen schade, dass die knallharte Gangster-Story hier schon wieder zu einem Ende kommt. Gleichwohl tut sie es auf eine Weise, die ich als ziemlich gelungen und konsequent erachte. Und dass sich somit ein kompaktes Leseergebnis bietet, das von Anfang bis Ende ein extrem hohes Niveau und Spannungslevel hält, übertrumpft eindeutig die Aussicht auf eine mögliche Langzeitserie, bei der eines Tages vielleicht das Kreativteam gewechselt und das Niveau nachgelassen hätte. Pinguin, da bin ich mir sicher, hat Dellen ins Batman-Universum getreten. Und in der nun vorliegenden Form ist es ein Ereignis, an das ich mich gewiss lange zurückerinnern werde. Chapeau!

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Roman Jasiek

Hi, ich bin Roman! Ich bin ein Kind der 80er und schreibe seit Ende der 1990er-Jahre Dinge ins Internetz. Mein Herz schlägt für Musik, Comics, Collectibles, Essen, Reisen, Wandern und meine Lieblingsmenschen. Ich lebe und arbeite in Gardelegen.