An dem Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen tippe, sitze ich immer noch auf dieser Insel inmitten der Malediven, nennen wir sie Safari Island, und blicke von meinem Bungalow aus hinaus auf das Wasser. Es gab in der Nacht einen ordentlichen Sturm. Der sogenannte Südwest-Monsun brachte nicht nur etwas, das ich als steife Brise bezeichnen würde, mit, sondern auch eine große Menge an Regen, der gegen die Fensterscheiben – und der Bungalow besteht gefühlt nur aus Fenstern plus Dach – hämmerte.
Ideale Bedingungen also, um sich dem nächsten Titel des Pile of Shame zu widmen. Thema jetzt: Der dritte Band von Superman, welcher der Dawn of DC-Initiative zugeordnet ist. Wenn ich diesen Artikel nicht fertigstelle, wundert Euch nicht – dann ist nur das Holzschiff, das in der Nähe der Riffkante verankert war und aufgrund des Sturms weitgehend abgesoffen ist, tatsächlich gegen mein aktuelles Habitat gekracht. Es bewegt sich nämlich langsam, aber beständig in meine Richtung. Aber macht Euch keine Sorgen, ich habe das im Blick und komme nun zu besagtem Comic, welcher den Untertitel Familienprobleme trägt.
Metropolis ist quasi DIE Vorzeigemetropole in der Welt der Comics. Während andere Helden beispielsweise durch real existierende Städte wie New York schwingen und Gotham City, die Heimat und Wirkstätte von Batman, quasi den schmuddeligen, verkommenen Bruder darstellt, ist Metropolis die Stadt von Morgen. Das ist nur konsequent, immerhin leben und wirken dort auch der Mann von Morgen und seine Sippe, um fiesen Schurken wie Lex Luthor Einhalt zu gebieten. In diesem Band bekommt es die Super-Family, die, weil noch nicht groß genug und die Kelly Family scheinbar Maßstab ist, um die Warworld-Weisen Otho und Osul angewachsene Sippe mit Metallo zu tun.
Während der feierlichen Eröffnung des Steelwork Towers und der damit verbundenen Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft für Aliens, verübt dieser John Corben einen Anschlag. Sein Ziel: Die ganze Super-Sippe auslöschen, um seine in Gefangenschaft geratene Schwester Tracy zu retten. Was Superman und der Rest seiner Gang zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen (aber logischerweise schnell lernen müssen): Hinter Metallos üblen Übelkeiten steckt eigentlich ein anderer, nicht weniger kybernetischer Finsterling, der auch einen wie Metallo nur zur Spielfigur in seinem Masterplan macht. Und wie genau passt eigentlich die Blue Earth-Bewegung in all das?
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Diese neuen Abenteuer von Superman, die hier mit dem Begriff Dawn of DC getagt wurden, sind ziemlich klasse. Auch dieser dritte Band ist gut geschrieben, bietet jede Menge rasanter Action, sieht dank der Zeichnungen auch großartig aus und findet immer wieder auch kleine, aber feine Momente, in denen die Superwesen nur allzu menschlich und beinahe so klein wie du und ich wirken. Ich denke da beispielsweise an die latente Eifersucht von Jon Kent, die sich in seiner Seele bahnbricht, nachdem Otho und Osul von Clark und Loisquasi adoptiert wurden und er, zumindest in seiner Wahrnehmung, ganz plötzlich Nebenbuhler in der Gunst seiner Eltern hat. Was natürlich kompletter Blödsinn ist, dennoch wird hier ein Gefühl eingefangen, das sicher nicht nur Jon kennt. (SCNR)
Auch hier wiederhole ich mich wahrscheinlich, aber: Die neuen Abenteuer von Superman dürften auch diejenigen abholen, die mit dem Stählernen sonst eigentlich nicht so viel anfangen können, sich aber für superheldische Problemlösung Marke „Unterhose über den Schlüpper und immer feste druff!“ begeistern können. So. Und ich klappe jetzt mal den Laptop zu. Das halb abgesoffene Boot ist nämlich nur noch großzügig geschätzte 30 Meter entfernt und auch die anderen, die noch oberhalb der Wasserkante schwimmen, waren vor einer halben Stunde noch sehr viel weiter weg als in diesem Moment. Und es sieht gerade nicht danach aus, als würde sich die Locals dieser Sache in der unmittelbaren Zukunft annehmen.

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