Die Mutti aus der Hölle, Vati aus dem Himmel und ein Hellspawn mittendrin: Spawn 136
© Panini Comics

Die Mutti aus der Hölle, Vati aus dem Himmel und ein Hellspawn mittendrin: Spawn 136

Es ist wieder der Moment gekommen, an dem wir uns an dieser Stelle mit Spawn beschäftigen wollen. Spawn 136 ist am Start und versammelt die US-Ausgaben 354 bis 357. Wie gehabt, im handlichen Softcover-Taschenbuch aus dem Hause Panini. Kurze Auffrischung: Die große Schlacht um den Thron der Hölle kam zu einem Ende, und anstelle von Cogliostro, dem Clown/ViolatorSpawn oder irgendeinem Mitbewerber aus dem Himmel hat sich Nyx der Sache angenommen. Mit dem Ergebnis, dass sowohl die Krieger der Hölle (inklusive der Hellspawns) als auch die Soldaten des Himmels zumindest auf der Erde ihrer Kräfte beraubt wurden. Sie sind allesamt nur noch normale Sterbliche – und somit exakt das. Sterblich. Und das mitunter ziemlich schnell. Jeder aus einer Waffe abgefeuerte Schuss könnte der finale Fangschuss sein. Auch für Al Simmons, der aber immerhin den Vorteil hat, in seinem früheren Leben Söldner gewesen zu sein. Inmitten dieses Gewusels wittern die Vampire unter der Herrschaft von Mr. Bludd Morgenluft.

In dem Moment, in dem wir hier in die Handlung einsteigen, ist Spawn mit einer jungen Frau namens Lyra unterwegs. Überraschenderweise ist Lyra nicht vom spontanen Schwund aller übernatürlichen Fähigkeiten betroffen. Tatsächlich kann sie nach wie vor austeilen wie einst im Mai. Wie kann das sein, fragt Ihr? Berechtigte Frage, um deren Beantwortung sich die aktuelle Ausgabe von Spawn auch nicht lange drückt.

Lyra ist ein Hybridwesen. Will sagen: Die Mutter war eine Top-Soldatin der Hölle, während der Vater sich seine Brötchen (oder was auch immer dort oben so serviert wird) im Himmel verdiente. Irgendwann landeten die Beiden in der Kiste, Liebe machen diesdas, und am Ende ist dieser Liebelei ein Kind entsprungen: Lyra. Und weil das eine ziemlich fetzige Angelegenheit ist, in einer Welt voller Superwesen ohne Superkräfte noch mit ebendiesen ausgestattet zu sein, hat Jason Wynn ein brennendes Interesse daran, Lyra in seine Finger zu bekommen. Und es sieht ganz danach aus, als sei Lyra nicht die einzige Person, die hybrid unterwegs ist. Nur dass die nächste Person, von der wir erfahren, ihre Lohntüte offenbar von Jason Wynn kassiert …

Ich muss schon sagen, dieser Quasi-Reboot, der Al Simmons (und mit ihm alle anderen Spawns) kraft- aber nicht machtlos hat werden lassen, fetzt schon. Das ist genau die Sorte frischer Wind, den die inzwischen ja doch in die Jahre gekommene Serie von Todd McFarlane gebrauchen konnte. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass sich „Spawn“ irgendwann wieder in einen apokalyptischen Konflikt zwischen Himmel und Hölle hochjazzen wird. Im Moment aber versprüht die Serie für mich den (zugegeben) unwiderstehlichen Charme der frühen Tage. Als „Spawn“ noch neu war und anders und ganz aufregend.

Auch die sensationellen Zeichnungen von Brett Booth, ganz im Stil und der Tradition des Serienschöpfers, tragen unfassbar viel zu diesem Eindruck bei. Gut gefallen hat mir an dieser Ausgabe überdies, dass man sich viel Zeit für die Hintergrundgeschichte von Lyra genommen hat. Al Simmons ist zwar auch irgendwie da, aber die Bühne gehört eindeutig der jungen Frau. Das wiederum erinnert mich ein wenig an Spawn: The Undead, erschienen um die Jahrtausendwende und geschrieben von Paul Jenkins. Eine Serie, in der Spawn auch eher eine Randfigur war.

Lange Rede, kurzer Sinn: Spawn 136 ist vergnügliche und kurzweilige Unterhaltung, von der sich guten Gewissens behaupten lässt: Die Richtung stimmt. Kann gerne so weitergehen.

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Roman Jasiek

Hi, ich bin Roman! Ich bin ein Kind der 80er und schreibe seit Ende der 1990er-Jahre Dinge ins Internetz. Mein Herz schlägt für Musik, Comics, Collectibles, Essen, Reisen, Wandern und meine Lieblingsmenschen. Ich lebe und arbeite in Gardelegen.