Bat-Man – First Knight ist ein dolles Ding! Schon der erste Band der Comic-Ikonen Dan Jurgens und Mike Perkins war die Wucht in Tüten. Warum, fragt Ihr? Nun, es gab mehrere Gründe. Ganz wesentlichen Anteil an dem überaus positiven Eindruck hatte natürlich das Setting. Jurgens und Perkins orientierten sich an den allerersten Auftritten des Mitternachtsdetektivs Ende der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Daher sieht das Kostüm entsprechend aus, die Bathöhle, einen Batcomputer, das Batmobil oder gar Unterstützung in Form von Alfred oder Robin hat Bat-Man (selbst die Schreibweise ist ein Tribut an damals) nicht. Zudem steckt Gotham City noch mitten in der großen Depression. Und auf der anderen Seite des großen Teiches steht der Auftakt zu einem neuerlichen Weltkrieg kurz bevor. Und inmitten dieses Settings bekommt es Bruce Wayne bzw. Bat-Man, selbst noch ganz grün hinter den Ohren, mit Gangstern zu tun, die Politmenschen ermorden. Die Täter scheinen dabei mehr tot als lebendig zu sein.
Als wir Bat-Man im letzten Band zurückließen, war dieser an den elektrischen Stuhl der Strafvollzugsanstalt Blackgate gefesselt und Beamte jagten, wie das damals bei Hinrichtungen sehr üblich war, jede Menge Strom durch Bat-Mans Körper. Rechtzeitiges Eingreifen von Jim Gordon (und der Umstand, dass der Stuhl scheinbar nach Bat-Mans vorherigen Abschalten allen Stroms in diesem Knast noch nicht wieder mit voller Leistung lief) verhinderten, dass Gothams berühmteste Fledermaus to be direkt das Zeitliche segnet. Dennoch einigermaßen angeschlagen, gelingt Bat-Man die Flucht.
Viel Zeit zum Wundenlecken hat er allerdings nicht. Denn die Täter, die wie Zombies wirken, sind immer noch da draußen. Irgendjemand verfolgt ganz offenbar das Ziel, die Macht in Gotham City auf möglichst brutale Weise an sich reißen zu wollen. Der Bürgermeister, Commissionar Gordon und natürlich auch Bat-Man stehen weit oben auf der Abschussliste. Und es scheint, als läge der Ursprung jener Schlägerbande, die mehr tot als lebendig wirkt, in Blackgate. Denn die Fingerabdrücke eines der Schläger stammen von einem Ganoven, der eigentlich kürzlich auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde. Oder für den zumindest dieses Schicksal vorgesehen war …
Hach, es ist eine wahre Wonne, durch diesen großformatigen Hardcover-Band zu blättern, auf den Seiten und in den Panels zu verweilen und diesen nostalgischen Trip in die (in jeder Hinsicht) frühen Tage Bat-Mans zu genießen. Meines Erachtens stimmt hier einfach alles. Die Ausgangslage ohnehin; die Folgen der großen Depression sowie die Sorge vor dem Ausbruch eines neuerlichen Krieges in Europa wurden hervorragend und nahezu spürbar ausgearbeitet. Die Dialoge sind geschliffen, die Story ist on point und gestattet sich dennoch genügend Freiräume für die weitere Ausgestaltung der wichtigsten Figuren. Dazu die tollen, sehr stimmungsvollen und dem Geschehen angemessenen Bilder von Perkins.
Ich müsste lange überlegen, um etwas zu finden, was ich an diesem Comic auszusetzen hätte. Tatsächlich überlege ich immer noch; so richtig will mir nur nichts einfallen. Bat-Man – First Knight machte schon beim ersten Band den Eindruck, einer der absoluten Top-Titel dieses Jahres zu sein. Band 2 untermauert diese Vermutung nur. Das abschließende Gesamtfazit lässt sich allerdings erst mit Band 3 ziehen. Dieser ist jedoch erst ab März 2025 erhältlich. Ihr dürft mir glauben, dass ich schon lange nicht mehr so ungeduldig einer Fortsetzung entgegengefiebert habe. Beide Daumen ganz weit nach oben!

Wenn Dich dieser Artikel neugierig gemacht hat, kannst Du den Comic über nachfolgenden Link direkt bestellen. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Es ist eine geringe Provision, die mir hilft, die Kosten für den Betrieb dieses Blogs etwas aufzufangen. An den Preisen ändert sich für Dich dadurch nichts. Vielen Dank! 🫶