Wenn es eine Gruppierung gibt, die in dem gefühlt unendlichen Fundus von Marvel untrennbar mit dem Namen und dem Verlag verbunden ist, dann sind es die Fantastic Four. Natürlich waren Reed Richards (Mr. Fantastic), Sue (Die Unsichtbare) und Johnny Storm (Die Fackel) sowie Ben Grimm (Das Ding) nicht die ersten Figuren, die dem Haus der Ideen entsprungen sind. Allerdings: Marvel hatte in seiner langen Geschichte schon ein paar Namenswechsel hinter sich, ehe die F4 auf den Plan traten und das symbolisierten, was fortan mit Marvel assoziiert werden sollte: unfassbare Superkräfte, sehr menschliche Charaktere. Es ist beinahe schon überraschend, dass erst jetzt, im Jahr 2025, die fantastische Familie ihren Einzug in Marvels Cinematic Universe feiert. Ein guter Grund für Panini Comics, eine weitere dieser tollen Anthologien auf den Markt zu bringen, die Fans und Neulingen den Einstieg in die Welt der Fantastic Four erleichtert.
Auch bei diesem Hardcover-Buch mit einem stattlichen Umfang von rund 350 Seiten weicht der Verlag nicht vom bewährten Konzept ab. Wie schon bei etlichen Anthologien zuvor, besteht auch diese aus einer Mischung aus redaktionell hochwertigen Hintergrundinfos, (zeit-)geschichtlicher Einordnung und ganz viel Nerdwissen zum Angeben und Fachsimpeln. Dazu gibt es natürlich auch wieder jede Menge bunter Bilder. Panini hat einmal mehr Storys ausgewählt, die den Verantwortlichen dieses Projekts bemerkenswert und/oder relevant erschienen.
Und, na klar, ist auch der allererste Auftritt der Fanastic Four aus dem Jahre 1961 mit dabei. Geschrieben von Stan „The Man“ Lee, gezeichnet von Jack Kirby. Ein Klassiker in jeder Hinsicht. Panini verzichtete auch nicht darauf, die Origin Story von Dr. Doom abzudrucken. Seit immer schon DER Gegenspieler der Fantastic Four, der bekanntlich auch im MCU künftig eine Rolle spielen und von Ex-Iron Man Robert Downey Jr. dargestellt werden wird. Hübsch übrigens dieser kleine Seitenhieb auf den Stählernen des Konkurrenzverlags DC in einer der ersten Comics: „Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist… eine menschliche Fackel!“ Das entlockte mir doch ein kleines Schmunzeln.
Zu den Hintergrundinfos darüber, wie es überhaupt dazu kam, dass die Fantastic Four geschaffen worden sind, gesellen sich Charakterbiografien, eine Auflistung der ärgsten Widersacher der fantastischen Familie sowie auch über unterstützende Figuren wie etwa She-Hulk oder Ant-Man. Will sagen: Wie üblich hat Panini Comics ganz schön viel hochwertigen Content zwischen die Buchdeckel gepackt. Für den Gegenwert von 35 Euro, die der Verlag für das ganz schön massive Buch haben möchte, hat man in der Vergangenheit schon weniger geboten bekommen.
Die Fantastic Four Anthologie ist im Prinzip eine Pflichtanschaffung für alle, welche die Ursprünge und wichtige Stationen im Leben und Wirken der F4 nachholen möchten. Aber auch für all jene, die gerne in Comic-Nostalgie schwelgen. Denn Zeichnungen wie die von Jack Kirby oder John Buscema sind einfach zeitlos. Es macht auch heute noch Spaß, sie anzuschauen. Gerade in den 1960er-Jahren hatten die Comics noch etwas Unschuldiges an sich. Ob das einfach der Zeitgeist war oder an der Selbstzensur (Stichwort: Comics Code Authority) lag, sei mal dahingestellt. In einer Zeit und einer Welt, in der scheinbar alles immer hektischer und drastischer werden muss, um noch die Aufmerksamkeit der Leserschaft einzufangen, eine willkommene Abwechslung.

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