Am 10. Juli 2025 startet James Gunns Superman in den Lichtspielhäusern dieser Republik. Der Mann aus Stahl feiert in drei Jahren sein inzwischen 90. Jubiläum. Beides ausgezeichnete Gründe, sich (noch einmal) mit der Geschichte eines der dienstältesten Superhelden der Welt zu befassen. Dachte man sich offenbar auch im Hause Panini Comics und veröffentlichte daher die Superman Anthologie noch einmal. Überarbeitet und erweitert. Lasst uns mal einen Blick werfen in diesen fast 400 Seiten starken Brocken von einem Comic!
Erstmals veröffentlichte Panini diese Anthologie im Jahr 2018. Nun könnte man denken, seitdem wäre einiges an neuem Material hinzugekommen, das in dieser Zusammenstellung berücksichtigt werden könnte. Leider liegt mir das Original von 2018 nicht vor, ich kann daher keinen direkten Vergleich anstellen. Schaue ich mir aber an, dass der Wälzer von 2018 auf 384 Seiten kommt, die Neuausgabe aus diesem Jahr auf 392, dann ist es wohl nicht allzu weit aus dem Fenster gelehnt, zu behaupten, dass die Änderungen gegenüber der ersten Version sehr moderat ausgefallen sind.
Das allerdings ist kein Kritikpunkt, denn so oder so bietet diese Anthologie wahnsinnig viel Content für den Preis von 39 Talern. Die Anthologien aus dem Hause Panini sind ohnehin nahezu immer eine lohnenswerte Anschaffung für alle, die in ein bestimmtes Thema einsteigen möchten. Denn zusätzlich zu den ersten Auftritten einer bestimmten Figur oder wichtigen Meilensteinen in der Entwicklung bzw. Highlights aus dem bisherigen Story-Fundus gibt es oft zahlreiche redaktionelle Beiträge. Beiträge, in denen auf die (Zeit-)Geschichte eingegangen wird, Hintergrundinfos über die Kreativen hinter den Storys, über die auftretenden Figuren, über eventuelle Bösewichte und so weiter. Will sagen: Viel mehr kann man eigentlich kaum zwischen zwei Buchdeckel pressen, um einen möglichst umfassenden Einstieg in die Welt einer bestimmten Comicfigur (oder Gruppierung) zu ermöglichen. Die Superman Anthologie macht da keine Ausnahme.
Und doch wirkt es so, als habe man hier noch eine Schippe draufgepackt. Die redaktionellen Beiträge sind länger bzw. umfangreicher als in anderen Büchern dieser Art. Besonderes Augenmerk möchte ich auf die Textbeiträge von Jerry Siegel (eine Art Liebesbrief an seine Schöpfung) und Ray Bradbury, Autor des Buches Fahrenheit 451, legen. Letzterer schildert in seiner Hommage an Superman, wie die Abenteuer des Stählernen ihm immer wieder ein Anker waren. Und auch das macht die Faszination Comic aus. Sich in die Welten in den bunten Panels zu flüchten, wenn die wahre Welt da draußen zu viel wird.
Auch die Auswahl der Comics, deren Handlungsbögen hier naturgemäß teilweise nur angerissen werden, weiß zu gefallen. Selbstverständlich ist der allererste Auftritt Supermans aus dem Jahr 1938 Teil dieses Buches. Logisch. Wäre auch seltsam, wenn es anders wäre, wa? Wir lesen aber auch eine Story, die ein gewisser Frank Miller gezeichnet hat. Das Doomsday-Event, an dessen Ende nicht weniger als Der Tod von Superman stand, ist logischerweise auch an Bord. Weitere namhafte Kreative, deren Schaffen hier (zumindest in Teilen) vorzufinden ist, sind: Alex Ross. David S. Goyer. John Byrne. Dennis O’Neil, Marv Wolfman, Curt Swan und Bill Finger. Liest sich ein bisschen wie das Who’s who der Comichistorie? Jau. Ist es ja auch.
Was ich einmal mehr festgestellt habe: Ich kann nicht sagen, warum ich nach wie vor kein allzu großer Fan des Mannes aus Stahl bin. Eine rationale, für mich greifbare Erklärung gibt es scheinbar nicht. Daran, dass in der Welt von Clark Kent keine großartigen Geschichten erzählt werden, liegt es jedenfalls nicht. Denn diese Anthologie macht an mehr als gelungenen Beispielen deutlich, dass es eben doch so ist. Dass, obwohl Superman eigentlich ein Wesen von unvorstellbarer Macht ist, hier Geschichten erzählt werden können, die den vielleicht größten Helden von allen gleichzeitig auch zu einem der menschlichsten unter ihnen machen.
Daher der letzte Absatz in dieser Angelegenheit: Paninis Superman Anthologie ist im Grunde ein Pflichtkauf. Für Fans, für alle, die gerade erst in das Thema einsteigen (etwa wegen des Filmstarts), und auch für alle, die sich für Comicgeschichte interessieren. Meines Erachtens die bisher beste Anthologie der Paninis. Ob sich allerdings die Neuanschaffung lohnt, wenn man schon die Ausgabe von 2018 besitzt, wage ich zu bezweifeln.

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